Florian Schmidt
Affinities

November 14, 2015 – January 9, 2016

Affinities, also Geistesverwandtschaften, prägen natürlich das Œuvre eines jeden Künstlers. Die Frage ist bloß, wie evident diese Nähebeziehungen sind oder wie intensiv man nach Ihnen suchen muß. Dennoch ist der Titel Affinities im Zusammenhang mit Florian Schmidts Arbeiten, denen wir in Köln erstmalig eine Einzelausstellung widmen, sinnträchtig und zwar deshalb, weil in dieser besonders postulierten Affinität eine Aufforderung an den Betrachter zu sehen ist, die Unterschiede zwischen den einzelnen Werkgruppen zu erkennen und die Gemeinsamkeiten aktiv zu suchen und dann zu verstehen, daß es vor allem um eine konzeptuelle Basis geht, die sich auf ganz verschiedene Art und Weise materialisiert.

“Materialisierung” ist ein Stichwort, das aufzugreifen sich lohnt. Die Werkgruppe der Arbeiten, die mit Untitled(Community) betitelt sind, ist eine Folge von 16 kleinformatigen “Bildern”. Sie entstehen seit 2010 und können als minimierte Essenz der Arbeit von Florian Schmidt (*1980, Raabs/Thaya) angesehen werden. Alle Elemente, die sein Œuvre ausmachen, sind in ihnen enthalten. Dazu zählt schon die Frage, ob man überhaupt von Bildern sprechen kann. Denn weder handelt es sich um eine Abbildung, noch sind es gemalte Leinwände (und als solches als Bilder – im Unterschied zu Skulpturen – zu bezeichnen). Vielmehr sind es zweidimensionale Kompositionen aus Elementen aus Karton, die auf einen hölzernen Rahmen aufgebracht sind. Das Format der Arbeiten ist für Schmidt die kleinstmögliche Form, noch ein funktionierend komponiertes Werk zu schaffen. Die ursprüngliche Form des ersten für eine solche Arbeit verwandten Karton-Elements – in der Regel Reste, die bei der Produktion anderer Werke übrig geblieben sind und vom Künstler in einen Recycling-Prozeß eingebracht werden –, diktiert die For-men der weiteren Elemente. Dreht man so ein Bild um und betrachtet seine Rückseite, ist zu erkennen, daß es keine Leinwand gibt, auf die die Elemente appliziert sind. Die Ele¬mente selbst, ihr Material, sind also konstituierend für das Objekt “Bild” und genauso für die am Ende doch malerisch gedachte Komposition. Malerisch ist die Komposition nicht zuletzt auch, weil es sehr feine Unterschiede zwischen den Methoden gibt, die Farbe zu applizieren. Mal ist es ein fast plakativer Farbauftrag, flächig und eher unstrukturiert, mal lassen sich der Pinselstrich und seine unterschiedlichen Dynamiken nachvollziehen, und mal – in späteren Beispielen vor allem – sind es lasierend aufgetragene, stark verdünnte Farbschichten, die oft auch mit dem Schwamm wieder abgetragen werden.

Affinities, also Geistesverwandtschaften, prägen natürlich das Œuvre eines jeden Künstlers. Die Frage ist bloß, wie evident diese Nähebeziehungen sind oder wie intensiv man nach Ihnen suchen muß. Dennoch ist der Titel Affinities im Zusammenhang mit Florian Schmidts Arbeiten, denen wir in Köln erstmalig eine Einzelausstellung widmen, sinnträchtig und zwar deshalb, weil in dieser besonders postulierten Affinität eine Aufforderung an den Betrachter zu sehen ist, die Unterschiede zwischen den einzelnen Werkgruppen zu erkennen und die Gemeinsamkeiten aktiv zu suchen und dann zu verstehen, daß es vor allem um eine konzeptuelle Basis geht, die sich auf ganz verschiedene Art und Weise materialisiert.

“Materialisierung” ist ein Stichwort, das aufzugreifen sich lohnt. Die Werkgruppe der Arbeiten, die mit Untitled(Community) betitelt sind, ist eine Folge von 16 kleinformatigen “Bildern”. Sie entstehen seit 2010 und können als minimierte Essenz der Arbeit von Florian Schmidt (*1980, Raabs/Thaya) angesehen werden. Alle Elemente, die sein Œuvre ausmachen, sind in ihnen enthalten. Dazu zählt schon die Frage, ob man überhaupt von Bildern sprechen kann. Denn weder handelt es sich um eine Abbildung, noch sind es gemalte Leinwände (und als solches als Bilder – im Unterschied zu Skulpturen – zu bezeichnen). Vielmehr sind es zweidimensionale Kompositionen aus Elementen aus Karton, die auf einen hölzernen Rahmen aufgebracht sind. Das Format der Arbeiten ist für Schmidt die kleinstmögliche Form, noch ein funktionierend komponiertes Werk zu schaffen. Die ursprüngliche Form des ersten für eine solche Arbeit verwandten Karton-Elements – in der Regel Reste, die bei der Produktion anderer Werke übrig geblieben sind und vom Künstler in einen Recycling-Prozeß eingebracht werden –, diktiert die For-men der weiteren Elemente. Dreht man so ein Bild um und betrachtet seine Rückseite, ist zu erkennen, daß es keine Leinwand gibt, auf die die Elemente appliziert sind. Die Ele¬mente selbst, ihr Material, sind also konstituierend für das Objekt “Bild” und genauso für die am Ende doch malerisch gedachte Komposition. Malerisch ist die Komposition nicht zuletzt auch, weil es sehr feine Unterschiede zwischen den Methoden gibt, die Farbe zu applizieren. Mal ist es ein fast plakativer Farbauftrag, flächig und eher unstrukturiert, mal lassen sich der Pinselstrich und seine unterschiedlichen Dynamiken nachvollziehen, und mal – in späteren Beispielen vor allem – sind es lasierend aufgetragene, stark verdünnte Farbschichten, die oft auch mit dem Schwamm wieder abgetragen werden.

Affinities, also Geistesverwandtschaften, prägen natürlich das Œuvre eines jeden Künstlers. Die Frage ist bloß, wie evident diese Nähebeziehungen sind oder wie intensiv man nach Ihnen suchen muß. Dennoch ist der Titel Affinities im Zusammenhang mit Florian Schmidts Arbeiten, denen wir in Köln erstmalig eine Einzelausstellung widmen, sinnträchtig und zwar deshalb, weil in dieser besonders postulierten Affinität eine Aufforderung an den Betrachter zu sehen ist, die Unterschiede zwischen den einzelnen Werkgruppen zu erkennen und die Gemeinsamkeiten aktiv zu suchen und dann zu verstehen, daß es vor allem um eine konzeptuelle Basis geht, die sich auf ganz verschiedene Art und Weise materialisiert.

“Materialisierung” ist ein Stichwort, das aufzugreifen sich lohnt. Die Werkgruppe der Arbeiten, die mit Untitled(Community) betitelt sind, ist eine Folge von 16 kleinformatigen “Bildern”. Sie entstehen seit 2010 und können als minimierte Essenz der Arbeit von Florian Schmidt (*1980, Raabs/Thaya) angesehen werden. Alle Elemente, die sein Œuvre ausmachen, sind in ihnen enthalten. Dazu zählt schon die Frage, ob man überhaupt von Bildern sprechen kann. Denn weder handelt es sich um eine Abbildung, noch sind es gemalte Leinwände (und als solches als Bilder – im Unterschied zu Skulpturen – zu bezeichnen). Vielmehr sind es zweidimensionale Kompositionen aus Elementen aus Karton, die auf einen hölzernen Rahmen aufgebracht sind. Das Format der Arbeiten ist für Schmidt die kleinstmögliche Form, noch ein funktionierend komponiertes Werk zu schaffen. Die ursprüngliche Form des ersten für eine solche Arbeit verwandten Karton-Elements – in der Regel Reste, die bei der Produktion anderer Werke übrig geblieben sind und vom Künstler in einen Recycling-Prozeß eingebracht werden –, diktiert die For-men der weiteren Elemente. Dreht man so ein Bild um und betrachtet seine Rückseite, ist zu erkennen, daß es keine Leinwand gibt, auf die die Elemente appliziert sind. Die Ele¬mente selbst, ihr Material, sind also konstituierend für das Objekt “Bild” und genauso für die am Ende doch malerisch gedachte Komposition. Malerisch ist die Komposition nicht zuletzt auch, weil es sehr feine Unterschiede zwischen den Methoden gibt, die Farbe zu applizieren. Mal ist es ein fast plakativer Farbauftrag, flächig und eher unstrukturiert, mal lassen sich der Pinselstrich und seine unterschiedlichen Dynamiken nachvollziehen, und mal – in späteren Beispielen vor allem – sind es lasierend aufgetragene, stark verdünnte Farbschichten, die oft auch mit dem Schwamm wieder abgetragen werden.

The sculptural works Untitled(Skip) seem to function the other way around: a three-dimensional, very clearly, almost geometrically structured construction of white wooden slats creates a base and a frame for an image that spreads out in three dimensions. This image, consisting of a standard frame from an artist supply store, again in very small size. This frame would never be used by Schmidt without transforming it. He cut it on its back side several times, bend it and creates a sphere that is used as a base for a construction of black cardboard that somewhat resembles sculptures by the Russian artist Naum Gabo or the Merz-Bau by Kurt Schwitters. In the same time, this construction suggests faces, which certainly also has to do with its portrait format. A slight narrative and figurative element comes up. The cardboard used for these pieces has, however, not been treated besides having been cut.

Figuration is the keywork for Untitled(Digue)14. Its color cannot be clearly defined. Its form is inspired by piers and the water, that Schmidt could experience when he lived in Marseille as the recipient of a residence program in 2013. The clash of the soft, adaptable forms and the hard elements where interesting for Schmidt who can – by the way – be called an analyst of material. And again, the material that Schmidt found amongst his almost inexhaustible supply in his studio plays an important role. That is evidently true for the wooden elements, the frame that create the “piers”. But that is also true for the wood shavings that have been collected by Schmidt over the years and that have been mixed with pigments. The color itself is the result of a multiplicity of layers of color pigments dissolved with large amounts of water. Thus, normally unrelated tones shim-mer through the last layer and create the oscillation between blue and violet.

This year has brought up the group Untitled(Concurrent). The works of this group combine paintings, color composition and a multiplicity of layers in different tones with a spatial structure. Schmidt has used an ordinary, monochrome canvas for creating a complex set of relations of frontally seen planes that can be seen also as spatial elements. The color space thus created asks the viewer to take a very close look. Only under this condition the different layers in the space can be discerned.

One more property of Schmidt’s works can be exemplified very well when one looks at Immunity. Because also this work, as many others of his œuvre, can be imagined as being an endless composition, as expanding endlessly into space.