Frequency
curated by Christof Mascher

January 25 – March 7, 2020

Wir sind sehr froh und stolz, daß unser Künstler Christof Mascher mit Frequency eine Ausstellung kuratiert hat, die insgesamt dreizehn Künstlern aus Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien und Irland, die zwischen 1963 und 1990 geboren sind, gewidmet ist. Für Mascher bestand schon länger der Wunsch, diese Positionen zu zeigen und einen intensiveren multifokalen Dialog mit seinen Kolleg(inn)en zu suchen.

Mascher benutzt den Begriff der „Frequenz“ als Metapher für die jeweils unterschiedlichen Betriebstemperaturen, den Level oder eben die Frequenz auf der seine Künstlerkolleg(inn)en und er am besten arbeiten oder laufen – wenn man so will: der Betriebsmodus in dem sie sich bewegen. Die Beobachtung der Arbeitsweise seiner Kolleg(inn)en und seiner selbst, die Frage, wie die eingesetzte Zeit definiert und rhythmisiert wird, war das grundlegende Interesse Maschers für die Entwicklung der Ausstellung. Durch den intensiven kommunikativen Austausch in Form von Atelier- und Ausstellungsbesuchen, Textnachrichten und in den sozialen Medien wurden Mascher Gemeinsamkeiten insbesondere hinsichtlich der jeweiligen Herangehensweise und – vielleicht noch wichtiger – hinsichtlich eines dominanten erzählerischen Blicks auf die Welt deutlich. Insbesondere dieser narrative Blick auf die Welt macht aber auch sehr deutlich, daß jede(r) Künstler(in) die Informationen, die verarbeitet werden, völlig eigenständig und individuell filtert. Und natürlich sind auch die eingesetzten Techniken völlig unterschiedlich:

Lotta Bartoschewski (*1988 in Preetz, Studium an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Thomas Rentmeister und Frances Scholz) ist Bildhauerin und Malerin zugleich. Alle ihre Exponate bestehen aus Gips, oftmals sind Gegenstände aus dem Alltag in ihnen verarbeitet. Insofern bewegt sie sich im Bereich der Skulptur (insbesondere die in-situ entstandene Arbeit Pidder Lüng macht das deutlich. Immer wird aber auch Farbe eingesetzt, die dem früher flüssigen Material malerische Wirkung geben. Und insofern kann man auch von Malerei sprechen. Zudem haben die eingesetzten Gegenstände auf der einen Seite narrative Signifikate, auf der anderen Seite werden sie kompositorisch dekontextualisiert und auf diese Weise ihrer Bedeutungsfunktion entledigt und mutieren so zu Abstraktionen.

Rowena Dring (*1970 in Wellingborough, Studium am Bedford College of Higher Education, am Chelsea College of Art and Design, London, und am Goldsmiths College, University of London) schafft mit den drei Werken unserer Ausstellung Landschaften und Studien von Bäumen, die – auf einer technischen Ebene – an Radierungen erinnern, die jedoch genäht und gestickt sind, Techniken also, die traditionell mit “Frauenarbeit” assoziiert werden. Während sie auf der einen Seite auf die Welt der Romantischen Naturdarstellung (nicht zuletzt die malerische Welt Caspar David Friedrichs) anspielt, untersucht sie auf der anderen Seite auch Fragen der geschlechtsspezifischen künstlerischen Produktion.

Carsten Focks (*1968 in Weida, Thüringen, Studium an der Hochschule für Bildende Kunst in Kassel und an der Städelschule in Frankfurt am Main bei Georg Herold und Per Kirkeby) Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten zeitgenössischer Malerei führen zu abstrakten, dem malerischen Prozess unterworfenen Arbeiten mit – regelmäßig – gegenständlichen Assoziationen. Wir vermuten Landschaften, Figuren und sehen typographische Zonen, deren Bedeutungsgehalt aber kaum zu entziffern ist. Ähnlich offen bleibt die Frage, ob die Ergebnisse seines Tuns eher als malerisches Zeichnen oder zeichenhaftes Malen zu definieren sind.

Daniel Hauptmann (*1980 in Hamburg, Studium an der Hamburger Kunstakademie bei Anselm Reyle) verarbeitet alltägliche, oft konstruktive Materialien in seinen aus Styrodur und Acryl bestehenden Werken zu malerischen Objekten, Reliefs, die die Binnenstruktur der Alltagsgegenstände überformen und ignorieren und auf diese Art und Weise eine kompositorische Gesamtschau schaffen. Dabei nimmt er teils den Begriff der Skulptur ernst und schneidet Material weg, formt durch Reduktion, statt mit malerischem Material erst zu den assoziierten Gegenständen zu kommen.

Andy Hope 1930 (*1963 in München, Studium an der Akademie der Bildenden Künste München und am Chelsea College of Art and Design in London) setzt sich – als Sammler von Comics, Filmen und Figuren aus dem Bereich Horror, Supervillain / Superhero, Saurier und extraterrestrischer Wesen – mit der Welt der „low culture“ auseinander und transferiert diese in seine Malerei. So nehmen in unserem Fall Bild und Titel auf den Film Justice League Bezug, ein Film, der die Superhelden im Kampf gegen Steppenwolf vereint. Nur ein Kenner könnte wissen, ob die Figur unseres Gemäldes diesen Steppenwolf abbildet. Aber jedenfalls steht fest, daß das Böse nicht zuletzt auch durch die Wahl der Farben, insbesondere das grelle Orange, repräsentiert wird. Daß jedoch Orange und Blau, in dem die Figur konturiert ist, komplementäre Farben sind, zeigt, wie präzise Andy Hope 1930 als Maler denkt.

Esther Janssen (*1976 Maastricht, Studium an der Design Akademie Eindhoven) läßt sich als Malerin ohne Farbe charakterisieren. Sie verwendet Lackleder, um sorgfältig gefertigte, handgenähte Gemälde von zivilisierten, aber auch bedrückenden und verstörenden Umgebungen zu schaffen. Ihr Werk enthält eine zutiefst persönliche und manchmal widersprüchliche Ikonographie: düstere Häuser, immergrüne Flächen, aufgeräumte Vorgärten, Unterhaltungszentren, Pferde und bedeckter Himmel.

Kalin Lindena (*1977 in Hannover, Studium an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Hartmut Neumann, Johannes Brus und Walter Dahn) begann ihren künstlerischen Weg als Sprayerin auf den Braunschweiger Straßen. Sprühlack (nebst Beize) hat sie auch in der großen Arbeit Tagesbruch an eingesetzt. Wir scheinen eine Landschaft zu sehen, durchsetzt mit architektonischen Elementen und einer mit schnellen, energischen und schwingenden Linien niedergelegten Skizze eines Baumes (?). Das Fragezeichen, was uns die Bildzeichen suggerieren (sehen wir das, was wir vermuten zu sehen), nimmt sie in den Titel auf, der vermeintlich eindeutig ist, weil wir ihn automatisch als „Tagesanbruch“ lesen, der uns aber die Zweifelhaftigkeit unserer vermeintlichen Erkenntnis qua Text vor Augen führt.

Christof Mascher (*1979 in Hannover, Studium an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Walter Dahn) hat vor einigen Jahren in Bozen Textilarbeiten von Ernst Ludwig Kirchner gesehen und wurde dadurch dazu angeregt, Malerei in Form von Wandteppichen und Gobelins umzusetzen. Mit dieser Form der erweiterten Malerei ging eine zwangsläufige, aber gewünschte Entschleunigung des „Malprozesses“ einher. Mascher verbringt mehr Zeit mit jeder Arbeit und kann zugleich die technische Einschränkung der Möglichkeiten für eine spezifische, zeichenhafte Bildsprache nutzen. Er knüpft seine Tapisserien, die – wie auch frühere Gemälde – Elemente der Popkultur und der Spielewelt sowie kunsthistorische Verweise verarbeiten, selbst.

Ryan Mosley (*1980 in Chesterfield, Studium an der University of Huddersfield und am Royal College of Art in London) gehört zu den eher intuitiv vorgehenden Malern, die man in der Folge der romantischen Malerei sehen kann (im Gegensatz zu einem klassizistischen Ansatz). Mit seinen Erzählungen assoziiert er zahlreiche Künstler der Geschichte (es lassen sich Brueghel, Picasso oder Léger nennen), zugleich sind sie autonom und – wenn man so will – anarchisch, so daß sie sich keinesfalls auf ein Spiel mit Referenzen zur Kunstgeschichte reduzieren lassen. Vielmehr lassen sie uns Referenzen zahlreichster Art und in die unterschiedlichsten Richtungen assoziieren, die wir nie auf ein Ergebnis festnageln können.

Anna Nero (*1988 in Moskau, Studium an der Kunsthochschule Mainz bei Anne Berning, an der HGB Akademie der Bildenden Künste in Leipzig bei Ingo Meller und Oliver Kossack, Meisterschülerin von Heribert C. Ottersbach) interessiert sich für Objekte unserer Alltagswelt – ihre Beschaffenheit, Stofflichkeit, Funktionalität, ihren Kontext und auch ihr „Wesen“. Es wäre aber falsch, ihre Gemälde als Wiedergeburt der Pop Art und damit als Huldigung dieser Alltagswelt zu lesen. Vielmehr arbeitet sie sich an dem Verhältnis von Gegenstand, Farbe und Raum und an der Frage ab, ob die Farbe vor allem Material bzw. bildgebendes Mittel oder ein Medium zur Abbildung ist. Letztlich werden die malerische Geste, Linien und Flächen selbst zu Inhalt und Subjekt.

Jon Pilkington (*1990 in St. Helens, Studium am Chelsea College of Art and Design) rekurriert mit seinen Gemälde aus unserer Ausstellung auf die Töpfer-Tradition aus Staffordshire, die dort besonders zwischen 1780 und 1875 lebendig war und ein günstiger Weg war, über Ansichten vor allem klassischer Motive, später aber auch der Dinge des alltäglichen Lebens zu verfügen. Wenn sich die Töpferei aus Staffordshire als frühe Form der Pop Art beschreiben läßt, dann lassen sich Pilkingtons Gemälde, in ihrer Materialität und Haptik als mit dem Material Öl auf der rohen Leinwand geformte Malerei charakterisieren.

Maximilian Thiel (*1984 in Berlin, Studium an der Universität der Künste Berlin bei Valerie Favre und an der ENPEG Esmeralda in Mexiko bei José Luis Sanches Rull) zeigt in Frequency drei Sgrafittos, die – das ist ein notwendiger Aspekt der Technik – zwischen Malerei und Objekt oszillieren. Sgrafittos, ein traditioneller Weg der Wanddekroation, entstehen durch den Auftrag verschiedenfarbiger Putzschichten auf einer Oberfläche, von deren oberster Putzschicht Teile abgekratzt und so Teile der darunterliegenden Putzschicht freigelegt werden, so daß Bilder entstehen. In zwei Fällen (Profil und Vogel) handelt es sich um Lehmputzsgrafittos, die als autonome Werke entstanden sind, aber natürlich kunsthistorische (vor allem zum Jugendstil) oder ägyptologische Bezüge aufweisen. In einem Fall (Tiger 1 und 2) hat Thiel aus einem von ihm geschaffenen Mausoleum (entstanden für den Kunstverein Adler Düsseldorf), das inzwischen zerstört ist, Elemente bewahrt. Dieses Mausoleum erinnerte an die Zerstörungen von Mausoleen in Syrien, es geht also mit dem künstlerischen Akt ein Akt der empathischen Erinnerung und Mahnung einher.

Christoph Wüstenhagen (*1979 in Staßfurt, Studium an der Fachhochschule Hannover und an der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Werner Büttner) collagiert Gaze, bügelt Transferfolie auf seinen „Malgrund“ und schafft auf diese Weise abstrakt-geometrische Kompositionen, die als Objekte zu lesen sind genauso wie als eine Form der Malerei. Seine Kompositionen erinnern lose an Werke von Max Ernst, Paul Klee, Günter Fruhtrunk und andere Heroen der Moderne. Er ironisiert deren Werke jedoch durch das einfache Material und letztlich auch durch die Transparenz, die den Bildträger sichtbar und so das Bild als Abbild und Verkörperung seiner technischen Funktionen zum Thema werden läßt.

We are very pleased and proud that our artist Christof Mascher has curated Frequency, an exhibition dedicated to thirteen artists from Germany, the Netherlands, Great Britain and Ireland, born between 1963 and 1990. For Mascher, there has long been a desire to show these positions and to seek a more intensive multifocal dialogue with his colleagues.

Mascher uses the term “frequency” as a metaphor for the different operating temperatures, the level or indeed the frequency at which he and his artist colleagues work or run best – if you like: the operating mode in which they move. Observing the way his colleagues and himself work, the question of how the employed time is defined and rhythmized, was Mascher’s fundamental interest in the development of the exhibition. Through the intensive communicative exchange in the form of studio and exhibition visits, text messages and in the social media, Mascher understood the similarities between him and his peers that became clearer and clearer, especially with regard to the respective approaches and – even more important – with regard to a dominant narrative view of the world. This narrative view of the world in particular also makes it very clear that each artist filters the information that is processed completely independently and individually. And of course the techniques employed are also completely different:

Lotta Bartoschewski (*1988 in Preetz, studied at the Academy of Fine Arts Braunschweig with Thomas Rentmeister and Frances Scholz) is a sculptor and painter at the same time. All of her exhibits are made of plaster, often with integrated objects from everyday life. In this respect she is a sculptor (especially the in-situ work Pidder Lüng makes this clear). However, color is also always used, which gives the formerly liquid material a painterly effect. And in this respect one can also speak of painting. In addition, the objects employed have narrative signifiers on the one hand, while on the other hand they are decontextualized compositionally and thus rid of their function of interpretation, mutating into abstractions.

Rowena Dring (*1970 in Wellingborough, studied at Bedford College of Higher Education, Chelsea College of Art and Design, London, and Goldsmiths College, University of London) creates with the three works in our exhibition landscapes and studies of trees which – on a technical level – are reminiscent of etchings, but
which are sewn and embroidered, techniques traditionally associated with “women’s work”. While on the one hand she alludes to the world of romantic depictions of nature (not least the painterly world of Caspar David Friedrich), on the other hand she also examines questions of gender-specific artistic production.

Carsten Fock’s (*1968 in Weida, Thuringia, studied at the Academy of Fine Arts in Kassel and at the Städelschool in Frankfurt am Main with Georg Herold and Per Kirkeby) exploration of the possibilities of contemporary painting leads to abstract works that are subject to the process of painting with – most often – figurative associations. We tend to see landscapes, figures and typographical zones, but their meaning is hardly decipherable. Similarly, the question remains open as to whether the results of his work can be defined more as painterly drawing or symbolic painting.

Daniel Hauptmann (*1980 in Hamburg, studied at the Hamburg Academy of Art under Anselm Reyle) includes everyday, often constructive materials in his works consisting of styrodur and acrylic to form painterly objects, reliefs, which overhaul and ignore the internal structure of the everyday objects and thus create a compositional overall view. In doing so, he partly takes the concept of sculpture seriously and cuts away material, that is: he forms through reduction, instead of first using painterly material to arrive at the associated objects.

Andy Hope 1930 (*1963 in Munich, studied at the Academy of Fine Arts in Munich and at the Chelsea College of Art and Design in London) – as an avid collector of comics, films and figures from the realms of horror, supervillain / superhero, dinosaurs and ex-terrestrial beings – explores the world of “low culture” and transfers it into his painting. In our case, the picture and title refer to the movie Justice League, a film that unites superheroes in the fight against Steppenwolf. Only a connoisseur could know whether the figure in our painting depicts this Steppenwolf. But in any case it is obvious that the gust is represented not least by the choice of colours, especially the bright orange. The fact, however, that orange and blue, in which the figure is contoured, are complementary colours, shows how precisely Andy Hope 1930 thinks as a painter.

Esther Janssen (*1976 Maastricht, studied at the Design Academy Eindhoven) can be characterised as a painter without paint. She uses patent leather to create carefully crafted, hand-sewn paintings of civilised, but also oppressive and disturbing environments. Her work contains a deeply personal and sometimes contradictory iconography: gloomy houses, evergreen areas, tidy front gardens, entertainment centres, horses and overcast skies.

Kalin Lindena (*1977 in Hanover, studied at the Braunschweig University of Fine Arts with Hartmut Neumann, Johannes Brus and Walter Dahn) began her life as an artist as a sprayer on the streets of Braunschweig. She also used spray paint (together with stain) in her big work Tagesbruch an. We seem to see a landscape interspersed with architectural elements and a sketch of a tree, laid down with fast, energetic and swinging brush strokes. And thus we can speak of „painting“. The question mark that the depicted signs suggest (do we really see what we assume we see) is incorporated into the German title, which is supposedly unambiguous because we automatically read it as „Tagesanbruch“ („daybreak“), but which makes us aware of the doubtfulness of our supposed knowledge of a text (or an image), because the more or less precise translation of the German title would be something like „break day“.

Christof Mascher (*1979 in Hanover, studied at the Braunschweig University of Fine Arts with Walter Dahn) saw textile works by Ernst Ludwig Kirchner in Bolzano a few years ago and was inspired by them to create paintings in the form of wall tapestries. This form of extended painting was accompanied by a forced but desired deceleration of the “painting process”. Mascher spends more time on each work and can at the same time make use of the technical limitations of the possibilities for a specific, symbolic visual language. He weaves his own tapestries, which – like earlier paintings – incorporate elements of pop culture and the game world as well as art historical references.

Ryan Mosley (*1980 in Chesterfield,studied at the University of Huddersfield and at the Royal College of Art in London) is one of the more intuitive painters that can be read as working in the tradition of Romantic painting (as opposed to a Classicist approach). He associates numerous artists of history (Brueghel, Picasso or Léger, to name but a few) with his narratives; at the same time, his paintings are autonomous and – if you like – anarchic, so that they can by no means be reduced to a game with references to art history. Rather, they allow us to associate references of the most numerous kind and in the most diverse directions, which we can never pin down to one result.

Anna Nero (*1988 in Moscow, studied at the Art Academy Mainz with Anne Berning, at the Academy of Fine Arts in Leipzig with Ingo Meller and Oliver Kossack, and was a master student of Heribert C. Ottersbach) is interested in objects of our everyday world – their composition, materiality, functionality, context and also – if you want – their “essence”. However, it would be wrong to read her paintings as a rebirth of Pop Art and thus as an homage to this everyday world. Rather, she is working on the relationship between object, colour and space and on the question of whether colour is primarily a material or medium creating images or a medium for representation. Ultimately, the painterly gesture, lines and surfaces become themselves content and subject.

Jon Pilkington (*1990 in St. Helens, studied at the Chelsea College of Art and Design) refers with his paintings from our exhibition to the pottery tradition from Staffordshire, which was particularly alive between 1780 and 1875 and which was a convenient way to own views of mainly classical motifs, but later also of things from everyday life. While Staffordshire pottery can be described as an early form of Pop Art, Pilkington’s paintings can be characterised in their materiality and feel as paintings formed with the material oil on the raw canvas – drawing upon the thematic fields of that time.

Maximilian Thiel (*1984 in Berlin, studied at the Berlin University of the Arts with Valerie Favre and at the ENPEG Esmeralda in Mexico with José Luis Sanches Rull) shows in Frequency three sgrafittos, which – this is a necessary aspect of the technique – oscillate between painting and object. Sgrafittos, a traditional method of wall decoration, are created by applying layers of plaster of different colours to a surface. Parts of the uppermost layer of plaster are scratched off, thus exposing parts of the underlying plaster, thus creating images. In two cases (Profil and Vogel), these are clay-plaster sgrafittos, which were created as autonomous works, but of course have art-historical (especially Art Nouveau) or Egyptian references. In one case (Tiger 1 and 2), Thiel has preserved elements from a mausoleum he built (for the Kunstverein Adler Düsseldorf), which has since been destroyed. This mausoleum is reminiscent of the destruction of mausoleums in Syria, so the artistic act is an act of empathic remembrance and admonition.

Christoph Wüstenhagen (*1979 in Staßfurt, studied at the University of Applied Sciences and Arts in Hanover and at the University of Fine Arts in Hamburg with Werner Büttner) collages gauze and irons transfer foil onto his “painting ground” and in this way creates abstract-geometric compositions that can be read as objects as well as a form of painting. His compositions are loosely reminiscent of works by Max Ernst, Paul Klee, Günter Fruhtrunk and other heroes of the Modernity. He ironizes their works, however, through the simple material and ultimately also through the transparency, which makes the picture carrier visible and thus turns the picture into a reflection and embodiment of its technical functions.