Auf der diesjährigen ART-O-RAMA (Messe vom 27. bis zum 29. August 2021 / Ausstellung 27. August bis 12. September 2021) zeigen wir eine Gruppe von Werken Anna Malagridas, die sie entwickelt hat, als sie 2016 den Carte Blanche PMU-Preis gewann. Mit dem Preis verbunden war eine Ausstellung im Centre Georges Pompidou in Paris.

Wir werden in Marseille neben der Videoarbeit L’attente auch Fotografien aus den Serien Les Vitres und Les Mains ausstellen. Mit dieser Werkgruppe setzt sich Malagrida kritisch mit Spielwetten und Wettbüros auseinander (was eine besondere Pointe insofern bereithält, als die PMU der größte Pferdewettenanbieter in Frankreich ist). Sie nimmt dabei die Fragilität der Hoffnungen und Träume der Spieler, überwiegend Immigranten aus Nordafrika, in den Fokus. Während diese schon einmal alles gesetzt hatten, als sie sich auf den gefährlichen Weg nach Europa gemacht haben, setzen sie in den Wettbüros viel auf wenig und hoffen auf ihr Glück.

Malagrida hat sich für ihre Werkgruppe in die Wettbüros begeben und mit den Spielern gesprochen, ihre Gedanken und Pläne notiert und archiviert. Für die Fotoserie Les Mains hat Malagrida die Spieler gebeten, typische, fast rituelle kleine Gesten auszuführen. Und zwar ohne den normalerweise zwischen den Fingern befindlichen Wettschein. So sehen wir nervöse Hände, die wie ein Alphabet gelesen werden können. Für L’attente hat Malagrida das Gesicht eines Spielers gefilmt und ihn dabei beobachtet, wie er auf einen Bildschirm starrt und ein Rennen verfolgt. Ein Rennen bei dem er auf ein Pferd gewettet hat – und bei dem er (natürlich) verliert.

At this year’s Art-O-Rama, which opens in one week in Marseille, we will exhibit works by our artist Anna Malagrida.

The works on display are the video work L’attente, as well as photographs from the series Les Vitres and Les Mains, in which Malagrida critically examines gambling and betting offices. Her focus is on the fragility of the hopes and dreams of gamblers, which are an integral part of their bets. To this end, Malagrida employs the means of photography, text, and video to highlight the impoverishment taking place within betting shops.

Malagrida first opens a view from the outside into the betting offices. In works such as Vitre I, she photographs from the street through a large window, capturing the silent moment of a patiently waiting player.

Inside the store, Malagrida met the gamblers – a large number of whom are North African migrants hoping to escape poverty in our rich societies – and listened intently to them, collecting and archiving their thoughts. This is also how the video work L’attente was created. The verbalized thoughts are displayed as floating bubbles on the walls, with adhesive labels.

In the photo series Les Mains, Malagrida observes the hands of gamblers at close range. The gestures are commonplace, sometimes related to a gambler’s activities, but sometimes this meaning arises more involuntarily.